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STUDIE

Neuerfindung mit digitalem Kern

Wachstum durch Wandel beschleunigen

5 Minuten Lesezeit

16 Juli 2024

In Kürze

  • Um eigenen Wandel zu fördern und den Mehrwert disruptiver Technologien, wie z.B. generative KI zu nutzen, ist ein digitaler Kern essentiell.

  • Dafür müssen Unternehmen 1) einen starken digitalen Kern aufbauen 2) Invest in Innovation priorisieren 3) technologische Altlasten beseitigen.

  • Werden alle drei Maßnahmen umgesetzt, zeigt unserer Studie einen 60:40 Effekt: bis zu 60 Prozent höheres Umsatzwachstum und 40 Prozent höherer Gewinn.

Die technologische Vorraussetzung für Ihr Unternehmen. Gerade jetzt.

Wie können Unternehmen durch kontinuierlichen Wandel wachsen? Diese Frage beschäftigt Führungskräfte, die aktuell mit einem noch nie dagewesenen Ausmaß an Disruption am Markt konfrontiert sind.

Technologie wird heute als die disruptivste Kraft eingestuft (im Vergleich zu Platz 6, noch vor wenigen Jahren) – größtenteils wegen der wachsenden Bedeutung  generativer KI. Unternehmen sind sich bewusst, dass diese das Potenzial hat, jeden Geschäftsbereich neu zu erfinden.

Doch die Erwartungen an generative KI übersteigen derzeit das, was ihr digitaler Kern leisten kann:

50%

der Führungskräfte glauben, generative KI in sechs bis zwölf Monaten unternehmensweit skalieren zu können.

13%

sind „sehr zuversichtlich“, dass sie die notwendigen Datenstrategien und digitalen Kernkompetenzen besitzen, um generative KI effektiv zu nutzen.

Diese, durch generative KI angetriebene, strategische Neuerfindung, hat den enormen Bedarf nach einem digitalen Kern noch verstärkt, nach einem, der Maschinen, Menschen und deren Interaktion auf neue und bedeutende Weise intensiviert. Wie unsere Analyse von 1'500 Unternehmen in zehn Ländern und 19 Branchen zeigt, ist ein solcher innovationsbereiter, digitaler Kern damit eine unverzichtbare Voraussetzung.

Was ist ein digitaler Kern?

Wir definieren den digitalen Kern (en. „digital core“) als die entscheidende technologische Vorraussetzung für die individuelle Neuerfindung von Organisationen. Er ist Grundvoraussetzung für die Umsetzung ambitionierter Pläne.

Was hinter dem digitalen Kern steckt: Ein digitaler Kern, der für kontinuierliche Neuerfindung geeignet ist, umfasst drei unterschiedliche Gruppen von Technologien, die ständig miteinander interagieren.

Er ist der entscheidende Faktor, um dem Wettbewerb voraus zu sein. Dazu ist die perfekte Kombination aus Cloud-Infrastruktur, agilen und innovativen Methoden wie auch Daten und künstlicher Intelligenz (KI) als Differenziator essentiell. Auch Anwendungen und Plattformen zur Beschleunigung des Wachstums, sowie Herstellung zukunftsweisender Kundenerfahrung und optimierter Prozesse, sollten zielgerichtet eingesetzt werden – unter der Berücksichtigung wichtiger Sicherheitsaspekte auf allen Ebenen.

Jeder digitale Kern und die Art, wie ein Unternehmen ihn aufbaut, sind jedoch individuell.

Erschließung des Potenzials generativer KI

Generative KI – wie jede künftige disruptive Technologie – braucht einen digitalen Kern, um ihr volles Potenzial zu erreichen.

In unseren Studien erschließen Unternehmen mit branchenführendem digitalen Kern (oberstes Viertel unseres Digital-Core-Index) doppelt so viele Funktionen mit generativer KI und werden daraus voraussichtlich doppelt so viel Wert schaffen. Early Adopters generativer KI erreichen weitgehende Vorteile in Bezug auf Umfang und Inhalt ihrer Projekte.

Early Adopters generativer KI erreichen weitgehende Vorteile in Bezug auf Umfang und Inhalt ihrer Projekte.
Early Adopters generativer KI erreichen weitgehende Vorteile in Bezug auf Umfang und Inhalt ihrer Projekte.

Ob generative KI oder die nächste Innovation, der digitale Kern ist der Motor, der es Ihrem Unternehmen ermöglicht, mit transformativer Technologie Innovation voranzutreiben.

Was ist nötig, um sich neu erfinden zu können?

Laut unserer Studie müssen Unternehmen drei Grundsätzen folgen, damit ihr digitaler Kern ihre Neuerfindung ermöglicht:

Build

Bauen Sie einen branchenführenden digitalen Kern auf, der auf Ihre Branche und Ihr Unternehmen zugeschnitten ist.

Boost

Erhöhen Sie Ihre strategischen Investitionen in Innovation um sechs Prozent oder mehr pro Jahr, einschließlich der Neugestaltung von Systemen für den automatisierten Betrieb (KI).

Balance

Beseitigen Sie technologische Defizite mit zukunftsgerichteten Investitionen (ca. 15 Prozent des Budgets) mithilfe programmatischer und autonomer Methoden.

Zusammengenommen ermöglichen diese Maßnahmen einem Unternehmen, neue Technologien schnell zu adaptieren und von den Vorteilen als „First-Mover“ und „Fast-Follower“ zu profitieren. Tatsächlich erreichten Unternehmen, die alle drei Grundsätze umsetzten, den von uns „60:40“ genannten Effekt.

Der 60:40-Effekt

60%

höhere Umsatzwachstumsrate (von durchschnittlich 7,1 Prozent auf 11,1 Prozent)

40%

höhere Rentabilität (von durchschnittlich 14,2 Prozent auf 19,4 Prozent)

Bis heute haben nur drei Prozent der Unternehmen diesen Code geknackt. Jetzt ist die Zeit, diese drei Grundsätze umzusetzen, um sich von der Masse abzuheben.

01

Definieren Sie einen maßgeschneiderten digitalen Kern für Ihre Industrie und Ihr Unternehmen

Unsere Studie zeigt, dass Unternehmen, die über einen für ihre Branche und ihr Unternehmen maßgeschneiderten digitalen Kern verfügen und sich im oberen Viertel unseres Digital Core Index befinden, bereit sind, ihre eigene kontinuierliche Neuerfindung zu starten.

Der Digital Core Index zeigt die Stärke des digitalen Kerns eines Unternehmens an. Er ist der Durchschnitt der Fähigkeiten jeder seiner sieben Komponenten – ihrer digitalen Plattformen, Daten, Cloud, Integration, KI, Sicherheit und deren Kontrollebene.

Der Digital Core Index zeigt die Stärke des digitalen Kerns eines Unternehmens an. Er ist der Durchschnitt der Fähigkeiten jeder seiner sieben Komponenten – ihrer digitalen Plattformen, Daten, Cloud-First-Infrastruktur, modularer Integration, KI, Sicherheit und deren Kontrollebene. Das Balkendiagramm zeigt die durchschnittliche Stärke jeder Komponente über drei Gruppen von Befragten: die unteren 25 Prozent, die mittleren 50 Prozent und die oberen 25 Prozent.
Der Digital Core Index zeigt die Stärke des digitalen Kerns eines Unternehmens an. Er ist der Durchschnitt der Fähigkeiten jeder seiner sieben Komponenten – ihrer digitalen Plattformen, Daten, Cloud-First-Infrastruktur, modularer Integration, KI, Sicherheit und deren Kontrollebene. Das Balkendiagramm zeigt die durchschnittliche Stärke jeder Komponente über drei Gruppen von Befragten: die unteren 25 Prozent, die mittleren 50 Prozent und die oberen 25 Prozent.

Digital Core Index

 

 

Laut unserer Erhebung hat schon das Erreichen einer branchenführenden Digital Core Capability viele Vorteile:

Vorteile eines branchenführenden digitalen Kerns

20%

höheres Umsatzwachstum

30%

höhere Rentabilität

54%

stimmen zu, dass ihre Unternehmenssysteme ihnen helfen, sich in andere Märkte und Branchen zu diversifizieren.

2x

bessere Integration und End-to-End-Sichtbarkeit in Engineering und Betrieb (z. B. CCP)

Außerdem vielversprechend: die starken Wechselwirkungen zwischen den Komponenten des digitalen Kerns. Verbessert sich ein Parameter, hat dies einen positiven Effekt auf die übrigen. Das wiederum ermöglicht den vielseitigeren Einsatz von KI-Anwendungen und in Konsequenz die Weiterentwicklung des digitalen Kerns – ein positiver Kreislauf.

02

Priorisieren Sie Investitionen in Innovation, etwa die Neugestaltung von Systemen für den automatisierten Betrieb (KI)

Um kontinuierlich vom Aufbau des digitalen Kerns zu profitieren, muss der Anteil der Investitionen in strategische Innovationen, wie zum Beispiel generative KI, im IT-Budget ebenfalls kontinuierlich steigen. Wir haben herausgefunden, dass die Umverteilung von mindestens sechs Prozent der jährlichen IT-Ausgaben zugunsten von Innovationen der Schlüssel zum Erfolg war.

Wie setzen Unternehmen das um? Wir sehen, dass viele ihre Ineffizienzen reduzieren, indem sie Anbieter rationalisieren, Cloud-Kosten optimieren und Prozesse automatisieren. Sie können die freigewordenen Mittel nutzen, um Geschäftsprozesse neu zu gestalten, neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen und neue Märkte zu erschließen.

80%

der Unternehmen werden wahrscheinlich ihre Innovationsbudgets über 2023 hinaus doppelt so stark erhöhen wie bisher.

Das Balkendiagramm zeigt den Übergang zu einem innovationsorientierten IT-Budget. Verlangsamen = 2%, Keine Veränderung = 19%, Beschleunigen = 80%.

Bereits beim Designprozess an Automatisierung zu denken, hilft, diese Effizienzgewinne zu erzielen. Stellen Sie sich eine künftige Lieferkette vor, bei der Datenerfassung, Trendanalyse, Vorbestellung und Systemoptimierung end-to-end automatisiert durchgeführt werden. Menschen können immer noch in jedem Schritt eingreifen, aber die Effizienz steigt und die eingesparten Aufwände können neu investiert werden.

03

Beseitigen Sie technologische Defizite durch zukunftsgerichtete Investitionen in automatisierte und programmatische Methoden

Viele Unternehmen, die während der Pandemie auf eine „Move as fast as you can“-Strategie setzten, sehen sich heute vor einer großen Ansammlung technologischer Altlasten. Heute braucht es einen ausgewogeneren Ansatz zur Innovation.

Unsere Analyse zeigt, dass führende Unternehmen durchschnittlich 15 Prozent des IT-Budgets zur Reduzierung technologischer Defizite bereitstellen. Das ist der „Sweet Spot“, ohne auf strategische Investitionen verzichten zu müssen.

Heute nutzen Unternehmen generative KI und andere Technologien, um ihre IT aktuell zu halten. Doch neben den Anwendungen trägt inzwischen gerade auch KI zu einem technologischen Defizit bei.

KI trägt, zusammen mit der Anwendungssoftware, am meisten zu einem technologischen Defizit bei.
KI trägt, zusammen mit der Anwendungssoftware, am meisten zu einem technologischen Defizit bei.

Daher ist KI ein zweischneidiges Schwert. Unternehmen, die planen, den Einsatz generativer KI schnell zu skalieren, müssen parallel ihre technologische Last reduzieren, um potenziellen Schwierigkeiten entgegenzuwirken.

Wir beobachten immer öfter, dass programmatische Ansätze eingesetzt werden, um den Code, die IT-Infrastruktur und andere Teile des Systems zu entschlacken.

Vorteile der Neuerfindungsbereitschaft

Ein digitaler Kern, der Neuerfindung ermöglicht, vereinfacht die Einführung neuer Technologien, wie generativer KI, und lässt Unternehmen auch andere Hürden überwinden.

Unternehmen, die alle drei Grundsätze befolgen, sagen, dass es:

1.3x

wahrscheinlicher ist, dass ihr digitaler Kern es ihnen ermöglicht hat, Risiken (Cyber, regulatorisch, verantwortungsvolle KI) über mehrere Technologien, Applikationen und Ökosystempartner hinweg zu identifizieren und abzumildern.

1.4x

wahrscheinlicher ist, dass ihr digitaler Kern es ihren Nicht-IT-Mitarbeitenden ermöglicht hat, eigene maßgeschneiderte Lösungen mit Low-Code-/No-Code-Tools zu erstellen.

Neue Arbeitsweisen

Um bereit für die eigene Neuerfindung zu sein, muss ein Unternehmen auch kontinuierlich neue Arbeitsweisen annehmen, einschließlich neuer Betriebsmodelle, Methoden und Prozesse für seine Mitarbeitenden. Dies beginnt auf Teamebene, und viele Unternehmen machen große Fortschritte:

Fortschritte auf Teamebene

68%

bauen starke Fähigkeiten rund um dynamische Teams auf, in denen Teammitglieder je nach Projektbedarf eingesetzt werden können

67%

entwickeln multidisziplinäre Teams, die funktionsübergreifend aufgestellt sind und Technologiewissen und andere Talente kombinieren

60%

der Unternehmen im obersten Viertel unseres Digital Core Index gestalten ihre Technologielösungen und die Fähigkeiten ihrer Talente so, dass kontinuierlicher Wandel ermöglicht wird (im Vergleich zu 49 Prozent der anderen Unternehmen)

Wo fangen Sie also an?

In diesem Artikel haben wir festgestellt, dass ein digitaler Kern für die kontinuierliche Neuerfindung eines Unternehmen entscheidend ist.

Im nächsten Artikel werden wir erläutern, wie Sie einen starken digitalen Kern aufbauen, Ihnen die neuen technologischen Prinzipien aufzeigen und einen Fahrplan für Ihre Reise zur Neuerfindung mit einem digitalen Kern vorstellen.

VON

Karthik Narain

Group Chief Executive – Technology and Chief Technology Officer

Paul Daugherty

Chief Technology & Innovation Officer

Koenraad Schelfaut

Lead – Technology Strategy & Advisory

David Wood

Global Technology Consulting Lead

Prashant P. Shukla, PhD

Principal Director – Accenture Research

Jim Wilson

Global Managing Director – Thought Leadership & Technology Research