Wenn Kreativität und Technologie zusammenkommen
Verbesserung der Ausbildung bei gleichzeitiger Einsparung begrenzter Ressourcen
Im ersten Schritt machte man sich Gedanken darüber, welche Teile der Arbeit von Kliniker:innnen sich optimal für die neue Initiative eignen könnten. Das Team musste die Anforderung erfüllen, sowohl eine minimalistische virtuelle Umgebung zu schaffen, in der sich Benutzer:innen auf die jeweilige Schulungsaufgabe konzentrieren können, als auch eine hyperrealistische virtuelle Dialysemaschine zu entwerfen. Eine Schulungsumgebung, die von den Auszubildenden wiederholt genutzt werden kann, um ihr Selbstvertrauen zu stärken, ohne dabei begrenzte Ressourcen zu verbrauchen.
Um den Anforderungen und realen Einschränkungen gerecht zu werden, musste eine geeignete Lösung gefunden werden: das Einrichten des Dialysegeräts, auch Stringing genannt, ein Verfahren mit 47 einzelnen Schritten. Dieser Vorgang ist weder einfach noch unmittelbar intuitiv. Jeder Schritt muss erlernt werden, um Patient:innen sicher behandeln zu können.
Ein Accenture-Team, das sich aus Designern, UX-Expert:innen und Metaverse-Spezialist:innen zusammensetzte, arbeitete mit klinischen Expert:innen von DaVita zusammen, um jeden einzelnen Schritt sorgfältig aufzuschlüsseln und dabei vorhandene Schulungsvideos, detaillierte Richtlinien und Verfahren zu verwenden.
Nach nur 12 Wochen konnte sich das Ergebnis sehen lassen: Ein virtuelles maßstabsgetreues Modell des Geräts wie es in der Klinik zu finden ist. Ausgestattet mit allen erforderlichen Kabeln, Kochsalzbeuteln, pH-Testkits und anderem Zubehör. Das Modell, welches über ein VR-Headset erlebbar ist, ermöglicht den Auszubildenden sich auf realitätsnahe Weise auf die Bedienung der Maschine vorzubereiten: sie können sich Bewegungen einprägen, die für die Bedienung der Maschine erforderlich sind und diese ausführen, so wie es in der Klinik getan würde.
Wertvoller Unterschied
Nierenpflege im Metaverse
Die Implementierung einer virtuelle Lernlösung, die das Pflegepersonal so realistisch wie möglich auf die tatsächliche Erfahrung des Einrichtens einer Dialysemaschine vorbereitet, trägt zur Stärkung der Schulung bei, hat aber auch Auswirkungen auf die Stimmung und Moral der Mitarbeiter:innen. Diese sind enorm wichtig in diesem Bereich, da die Gesundheitsbranche (wie viele andere) um die Mitarbeiterbindung an das Unternehmen kämpft.
Das Projekt spiegelt den aufkommenden Trend wider, virtuelle Schulungslösungen für die Vermittlung von Hard Skills einzusetzen. Bislang wurde diese Technologie vor allem für die Schulung von Soft Skills eingesetzt. Die Erkenntnisse, die man aus diesem Projekt gewonnen hat, werden sowohl für künftige Anwendungsfälle bei DaVita als auch für Unternehmen in anderen Branchen von Nutzen sein. Jede Branche, in der Sicherheit eine große Rolle spielt, wäre prädestiniert für die Einführung dieser Art von Schulungsprogramm.
Die Einführung der virtuellen Schulungslösung und die damit gemachten Erfahrungen eröffnen DaVita weitere Entwicklungsmöglichkeiten und ermöglicht es es den Kliniker:innen, ihre Verfahren zu analysieren und Potential für Prozessverbesserungen und andere Effizienzsteigerungen zu erkennen. Damit kann potenziell langfristig Wert geschaffen werden weit über dieses neue Schulungsinstrument hinaus.