STUDIE
Widerstandsfähigkeit leben
So verwandeln Sie Herausforderungen in Vorteile für Ihre Entwicklung, Produktion, Lieferketten und Betriebsabläufe.
10 Minuten Lesezeit
STUDIE
So verwandeln Sie Herausforderungen in Vorteile für Ihre Entwicklung, Produktion, Lieferketten und Betriebsabläufe.
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Im Angesicht laufender Disruption wissen Führungskräfte nur zu gut um die verheerenden Auswirkungen, die eine mangelnde Resilienz in Entwicklung, Produktion, Lieferketten und Betriebsabläufen auf ihr Geschäft haben kann.
1,6 Bio$
potenzielles Umsatzwachstum bleiben jährlich ungenutzt.
+3,6%
zusätzliches Umsatzwachstum bei resilienteren Unternehmen gegenüber ihren weniger resilienten Mitbewerbern.
17%
der Unternehmen haben bereits heute eine vielseitig qualifizierte Belegschaft.
40%
längere Lieferzeiten ab Bestellung in den letzten beiden Jahren.
Viele Unternehmen haben auf die jüngste Disruptionswelle mit kurzfristigen Lösungen reagiert und diese schnell auf komplexe globale Netzwerke angewandt, die auf Kosteneffizienz und Just-in-time-Lieferungen ausgelegt sind. Andere griffen auf reaktive Strategien wie den Aufbau von Lagerbeständen zurück. Das hatte seinen Preis: Die in der Produktion verwendeten Lagerbestände haben einen Wert von 1,9 Billionen US-Dollar erreicht. Da Disruption zunehmend kontinuierlich stattfindet, müssen Unternehmen ihre Resilienz fördern, um Krisen besser zu bewältigen und aus den sich daraus ergebenden Chancen einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Aber wie können Unternehmen dies erreichen?
Eine neue Studie von Accenture zeigt, dass die Unternehmen mit der größten Resilienz ein um 3,6 Prozent höheres Wachstum erzielten als ihre weniger resilienten Mitbewerber. Damit haben sie bei Disruptionen einen klaren Wettbewerbsvorteil. Diese widerstandsfähigeren Unternehmen konnten zudem profitabler wachsen und erreichten eine um 1,2 Prozentpunkte höhere EBIT-Marge als ihre Konkurrenten. Der Grund für diese besseren Geschäftsergebnisse ist, dass sie in den richtigen Mix aus resilienz-orientierten Kompetenzen investierten.
Die Turbulenzen der letzten Jahre haben viele Unternehmen dazu bewogen, sich mit den Schwachstellen in ihren stark globalisierten Liefer- und Produktionsnetzwerken zu beschäftigen. Wie unsere Studie zeigt, werden Unternehmen in den nächsten drei Jahren ihre Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten für strategische Rohstoffe minimieren und stattdessen auf regionale Beschaffung setzen. Der heutige Anteil von 38 Prozent der Befragten, die überwiegend auf regionale Lieferanten zurückgreifen, wird in den nächsten drei Jahren voraussichtlich auf 65 Prozent ansteigen.
Zudem priorisieren Führungskräfte lokale Hubs, die Produktion und Vertrieb in derselben Region konzentrieren. Dies vereinfacht die Logistik, optimiert Lagerbestände und ermöglicht eine schnellere Reaktion auf die Marktnachfrage. Laut unserer Studie wird die Aufteilung der Produktfertigung auf mehrere Werke bis 2026 von 41 Prozent auf 78 Prozent ansteigen. Parallel dazu soll der Anteil an Waren, die innerhalb derselben Verkaufsregion hergestellt werden, von 43 Prozent auf 85 Prozent zunehmen.
Zusätzlich zu regionaler Ressourcenbeschaffung und lokaler Fertigung untersuchen Unternehmen aktiv Möglichkeiten für Standortwechsel und Verlagerung, um ihre Abhängigkeit von einem einzelnen Land bzw. einer Region oder einem Lieferanten zu verringern.
Dank zahlreicher neuer Produktions- und Lieferkettenoptionen haben Unternehmen bei Veränderungen mehr Möglichkeiten resilient zu sein. Mit der Diversifizierung von Liefernetzwerken nimmt jedoch auch deren Komplexität zu: Es entstehen mehr Silos, und Unternehmen müssen je nach Region unterschiedliche Regulierungen beachten. Um bei Netzwerken die Risiken durch große Veränderungen zu minimieren, muss zunächst der digitale Reifegrad des Unternehmens beurteilt werden. Nur damit kann es die Wertschöpfung optimieren und neue Probleme verhindern.
Glücklicherweise haben Unternehmen jeder Größe durch die rasanten Technologieinnovationen der letzten Jahre vielfältige Optionen, um ihren digitalen Reifegrad zu erhöhen und Disruption strategisch zu begegnen.
Resilienz erfordert eine fundamentale Neuausrichtung des Geschäfts- und Betriebsmodells – eine unternehmensweite Strategie, die den vielen einzelnen Veränderungen vorausgeht. In der schnelllebigen, verbraucher- und technologieorientierten Welt von heute sollten Unternehmen mit dem Wunsch nach Wertschöpfung und Weiterentwicklung in 31 Kompetenzen investieren, die ihre Widerstandsfähigkeit erhöhen.
Unternehmen mit diesen Kompetenzen können, mithilfe von Daten, digitaler Technologie und KI, umfassende Veränderungen vornehmen, und dabei den Umsatz steigern und die Kosten senken.
Von diesen 31 Kompetenzen sind 11 besonders wichtig, um die Resilienz zu fördern – die Kompetenzen für Resilienz 2.0.
1 Mrd. $
investieren die befragten Unternehmen (Durchschnittswert von 23 Milliarden US-Dollar) im Schnitt in die Resilienz ihrer Produktion und Lieferkette.
Strukturierte Analyse-Tools zur Prognose von Nachfrageschwankungen
Proaktive Kundensegmentierung, um Nachfrageschwankungen auszugleichen
Gemeinsam genutzte digitale Zwillinge
Kontinuierliche Angebotsaktualisierungen zur Anpassung an Kundenbedürfnisse
Umweltfreundliche Entwicklungsansätze für Nachhaltigkeit by Design
Hyperflexible und automatisierte Fertigungslinien
Dynamische und datengestützte Planung unter Einbeziehung von „Was wäre wenn“-Szenarien
Früherkennung von Problemen in Betriebsabläufen
Dezentrale, transparente Entscheidungsfindung nah an der Ausführung
Möglichkeiten für Remote-Expertise unter Einsatz von AR, VR usw.
Eine vielseitig qualifizierte Belegschaft in Lieferkette, Produktion und Betrieb, um die Umverteilung von Ressourcen zu erleichtern
Indem sie in diese Kompetenzen investieren, können Unternehmen Herausforderungen vorausahnen und schnell und effizient auf Disruptionen reagieren. Damit sichern sie ihr Weiterbestehen und ihr Wachstum. Wir haben drei Maßnahmen identifiziert, die helfen, eine Roadmap zu erstellen:
1.
Investieren Sie in Technologien, die Transparenz und Planbarkeit schaffen.
2.
Binden Sie Entwickler:innen frühzeitig in den Designprozess ein, um Resilienz zu gewährleisten.
3.
Steigern Sie Ihre Agilität mit einer vielseitig qualifizierten Belegschaft.
In den kommenden drei Jahren wird die Zahl der Unternehmen, die zwecks größerer Resilienz in Standortwechsel, Automatisierung und Digitalisierung investieren, deutlich steigen. Das Investitionsniveau wird dann 2,5- bis 4-mal so hoch sein wie heute, wo es bei 4,5 Prozent des Durchschnittserlöses bzw. knapp über 1 Milliarde US-Dollar liegt. Die Investitionen von Unternehmen in Standortwechsel gehen Hand in Hand mit der Steigerung ihres digitalen Reifegrades und ihrem Anteil an Automatisierung. Ehrgeizige Pläne bringen aber nicht immer einen Wettbewerbsvorteil.
Der Grund dafür: Entsprechende Veränderungen sind kostenintensiv und werden daher nicht oft durchgeführt. Heute getroffene Entscheidungen müssen sich erst bewähren. Unternehmen brauchen daher eine überzeugende Vision und klare Verantwortlichkeiten für alle Investitionen, damit diese kurzfristigen Wert generieren und langfristig eine Basis für die Weiterentwicklung bilden.
Wie sollten Unternehmen also vorgehen, um in Entwicklung, Produktion, Lieferketten und Betriebsablauf widerstandsfähiger zu werden?
Wenn Sie in die Kompetenzen für mehr Resilienz und die entsprechende digitale Basis investieren, werden Sie Marktanteile gegenüber den Unternehmen gewinnen, die damit noch warten. Der richtige Zeitpunkt für Investitionen ist jetzt und es muss mit erhöhtem Tempo investiert werden, bevor das nächste disruptive Ereignis vor der Tür steht.